Fotografische Experimente in Farbe – László Moholy-Nagy

Im Berliner Bauhaus-Archiv dem Museum für Gestaltung werden in einer Ausstellung Bilder von László Moholy-Nagy aus den Jahren 1934-1946 gezeigt.

Die Fotoausstellung „Color in Transparency“ zeigt vom 21.Juni bis 4.September 2006, 55 farbige Fotografien des Künstlers.

Originaltext zu „Color in Transparency“ :

László Moholy-Nagy gehört zu jenen Modernen des jungen 20. Jahrhunderts, die sich parallel zu den „klassischen“ Künsten mit den technischen Medien Fotografie und Film auseinander gesetzt haben. Ihm gebührt das Verdienst, die durch Walter Gropius 1923 initiierte neue Ausrichtung des Bauhauses unter dem Motto „Kunst und Technik – eine neue Einheit“ besonders mit seinen fotografischen Konzepten unterstützt und populär gemacht zu haben.

In den frühen 1930er Jahren wurden die ersten Farbfilmverfahren marktfähig. Nachdem Moholy-Nagy – ausgehend vom Fotogramm – als bahnbrechender Visionär des „Neuen Sehens“ sämtliche Bereiche der Schwarz-Weiß-Photographie für sich erobert hatte, war die Hinwendung zur Farbfotografie logische Konsequenz seines künstlerischen Schaffens. Auf den Stationen seiner Emigration in Holland und England sowie zuletzt am New Bauhaus in Chicago wurde dieses Medium für ihn zu einem wichtigen Wirkungsfeld künstlerischer Produktion.

Experimentierlust, hinreichend ausgelotetes Formen- und Farbspektrum in der „traditionellen“ Schwarz-Weiß-Technik und nicht zuletzt die Hoffnung auf neue, kommerzielle Anwendungsbereiche führten Moholy-Nagy zur Beschäftigung mit der Farbe. Aber während sein fotografisches Oeuvre in schwarz-weiß publiziert vorliegt, so sind – und das kommt einer kleinen kunsthistorischen Sensation gleich – Moholy-Nagys farbfotografische Arbeiten bis auf wenige Ausnahmen noch heute unveröffentlicht!

Die Ausstellung Color in Transparency. László Moholy-Nagy Fotografische Experimente in Farbe, 1934-1946 und das sie begleitende Buch stellen sich der Aufgabe, ein fotografiehisto-risch interessiertes Publikum mit diesem unentdeckten Werkbereich des ungarischen Kon-struktivisten und Bauhausmeisters bekannt zu machen. 55 dieser farbigen Fotografien – abstrakte Kompositionen, Porträts, Werbung, Stadtlandschaften, Studien aus der School of Design, Chicago – werden in großformatigen Leuchtrahmen präsentiert.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog bei Steidl, Göttingen, für 19,50 € an der Museumskasse.

Ausstelungsort:
Bauhaus-Archiv
Museum für Gestaltung
Klingelhöferstraße 14
10785 Berlin-Tiergarten
geöffnet täglich außer Dienstag 10 bis 17 Uhr
Telefon 030 25 40 02 0
Infoline 030 25 40 02 78

Verkehrsverbindungen:
U-Bahn Nollendorfplatz
Bus 100, M29, 187 und 343 Halt Lützowplatz

Die ungebremste Experimentierlust des Künstlers wird so manch einem neue Anregungen geben. Abstrakte Lichtmalereien sind mit modernen Digitalkameras und natürlich mit Photoshop schnell zu schaffen. Ich bin gespannt auf die Ausstellung und den Film der gezeigt wird.